Der Flughafen Tempelhof

Der Flughafen Tempelhof gehört zu Berlin wie die Spree oder der Fernsehturm. 1923 offiziell in Betrieb genommen entstand vor allem in der Zeit der Nationalsozialisten ab 1934 das imposante Flughafen-Gebäude. Mit seiner Länge von 1,2 Kilometern gehört es noch immer zu den längsten Gebäuden Europas und die charakteristische abgerundete Form ist selbst aus dem Weltall zu erkennen.

Nach der dunklen Zeit des Zweiten Weltkrieges übernahmen die US-Streitkräfte das in ihrem Sektor gelegene Gelände. Während der Blockade von Berlin 1948 und 1949 landeten in Tempelhof die Rosinenbomber im 90-Sekunden-Takt mitten im Herzen der Stadt. Dadurch wurde der Flughafen zur Legende und eine der Maschinen von damals steht noch heute als Erinnerung an die geglückte Mission auf dem riesigen Vorfeld. Nach dem Ende der Blockade wurde der Flughafen auch für den privaten Flugbetrieb freigegeben und zu Hochzeiten durchquerten bis zu 4 Millionen Passagiere jährlich das Hauptgebäude.

2008 hob die letzte Maschine von den beiden jeweils rund zwei Kilometer langen Landebahnen ab. Seit 2010 sind die Betonpisten und die umliegenden Flächen geöffnet für Fußgänger, Radfahrer, Skater, Skateboarder, Kite- oder Windsurfer. Nur das riesige Gebäude sucht nach wie vor die genaue Bestimmung. Neben Messen, Autorennen oder als Flüchtlingsunterkunft dienen die historischen Räumlichkeiten immer wieder auch als einzigartige Filmkulissen. Für die breite Öffentlichkeit gibt es aber nur noch selten Gelegenheit, einen Blick in das Innerste zu werfen. Für Fotografen werden aber regelmäßig spezielle mehrstündige Touren angeboten, bei denen man das Gebäude und Gelände in kleinen Gruppen erkunden kann.

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